Einstellungschancen und Lehrerbedarfsprognosen

Um herauszufinden für welche Schulart sich man als Student/in entscheiden sollte oder um zu wissen, wie die Chancen mit einer bestimmten Fächerkombination aussehen, sollte man sich Gedanken zu den Einstellungschancen machen. Selbstverständlich ist es gut, wenn man weiß, was man eigentlich studieren will und dies auch durchzieht. Leider haben sich in den letzten Jahren aber für manche Fächerkombinationen große Probleme bei den Bedarfsprognosen offenbart. So sind Kombinationen wie Deutsch und Geschichte oder eine Fremdsprache und Geschichte oftmals weniger gesucht als Kunst oder Physik.

Besonders an den Gymnasien in einigen Bundesländern gibt es jedes Jahr deutlich mehr Uniabsolventen und fertige Referendarinnen und Referendare als Stellen. Das führt natürlich automatisch dazu, dass nicht jeder eine Stelle erhalten kann. Deshalb wird hier und da ordentlich ausgesiebt und mancher bleibt auf der Strecke. Um ein solches Szenario zu vermeiden, wäre es einfach wichtig sich vorher Gedanken über die möglichen Chancen zu machen.

Bedarfsprognosen der Bundesländer

Jedes Bundesland veröffentlich in verschiedenen Abständen Lehrerbedarfsprognosen. Anhand von diesen wird in die Zukunft geschaut und man kann über Jahre hinweg sehen, wie die Prognose ausfällt und in welche Richtung es sich bewegt. Für manche kann dies dann den ausschlaggebenden Grund für die Entscheidung zwischen Sekundarstufe I und dem Gymnasium sein. Andere entscheiden sich vielleicht doch lieber für Physik statt für Politik.

Das ist aber wirklich in jedem Bundesland sehr unterschiedlich geregelt.

Wo finde ich die Lehrerbedarfsprognosen?

Die Lehrerbedarfsprognosen sind auf den Webseiten der zuständigen Kultusministerien einzusehen und dort findet ihr für jedes Bundesland die notwendigen Informationen. Wir habe euch die Infos für jedes Bundesland kurz zusammengestellt und ihr findet auf den einzelnen Länderseiten auch die passenden Links.

Eine allgemeine Prognose der Kultusministerkonferenz gibt es auch und ist auf deren Webseite zu finden.

Stimmen die Lehrerbedarfsprognosen?

Eine Prognose ist immer nur eine Vermutung basierend auf Wahrscheinlichkeiten, die man aus Erfahrungen, dem aktuellen Lehrerbedarf und dessen Deckung statistisch ableiten kann. Deshalb tendieren die Prognosen zur Richtigkeit und sind deshalb durchaus verlässlich.

Allerdings muss die Prognose auch nicht automatisch so eintreten und es gibt durchaus Veränderungen, auf die Prognosen gar nicht adäquat reagieren können. So gibt es seit ein paar Jahren durch die Flüchtlingswellen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler als zunächst in den meisten Prognosen angenommen. Ebenso steigt die Geburtenrate in den letzten Jahren an, weswegen dadurch auch mehr Schülerinnen und Schüler in die Schulen kommen und kommen werden als zunächst berechnet.

Die Lehrerbedarfsprognosen und die damit einhergehenden Eisntellungschancen berücksichtigen manche unbekannte Größen auch nicht zur Genüge. So versuchen sie zwar einen Wert für frühzeitigen Ausfall aus dem Dienst (durch Krankheiten wie Burnout oder Krebserkrankungen oder Tod) miteinzuberechnen und auch die Rate an Teilzeitkräften und Lehrerinnen im Mutterschtutz zu berücksichtigen, doch funktioniert das nicht immer.

Deshalb kann man nicht jede Prognose als absolute Wahrheit betrachten und manchmal ist es besser, wenn man das studiert, worauf man Lust hat und sich richtig dafür motivieren kann, anstatt das zu tun, was für die Prognose gut ist. Manchmal sorgt auch der sogenannte Schweine-Zyklus dafür, dass in zehn Jahren dann ausgerechnet das gesucht wird, was man derzeit absolut nicht braucht. Deshalb kann man sich auch nicht komplett auf die Bedarfsprognosen verlassen.

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